Der Wohnungsmarkt in der Gemeinde Apen hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Mietpreise sind überdurchschnittlich gestiegen und der Erwerb von Eigentum wurde wesentlich teurer. Wartelisten für Wohnraum und Grundstücke sind zur Regel geworden. Das war Grund genug, für die SPD-Fraktion in einer Klausur zu überlegen, wie man diese Entwicklung in der Gemeinde Apen besser gestalten kann, so Björn Meyer, Fraktionsvorsitzender der SPD. Wir beantragen, mit Rat und Verwaltung ein Wohnraumkonzept zu erarbeiten, damit Wohnen in Zukunft wieder bezahlbarer wird. Hierfür machen wir in unserem Antrag einige Vorschläge, die auch für Investoren bindend sein sollten, so Meyer weiter.
Torsten Huber, Mitglied im Planungsausschuss erläutert, dass die Gemeinde in der Vergangenheit bereits gute Erfahrungen mit einem Punktesystem zur Vergabe von Grundstücken gemacht hat, in dem Eigennutzung Vorrang vor Investoren eingeräumt wurde. Auch ein Bauzwang hat es in kleineren Baugebieten schon gegeben. Um Grundstücksspekulationen zu entgegnen, sollte dies zukünftig bei allen Baugebieten gelten, ergänzt Huber.
Die Festlegung einer Mindestprozentzahl für Mehrfamilienhäuser in den Hauptorten stellt Christian Gerdes, ebenfalls Mitglied im Planungsausschuss als weitere Idee vor. Mindestens 20 Prozent bei der Ausweisung neuer Baugebiete mit mehr als 10 Grundstücken schlägt er vor. Gerdes hebt hervor, dass gefördertem Wohnraum hierbei der Vorrang eingeräumt werden sollte.
Die SPD-Fraktion wirbt außerdem dafür, Vorgaben für nachhaltiges Bauen in dem Wohnraumkonzept zu verankern. Das kann z.B. eine Photovoltaik-Pflicht auf Dächern, das Heizen ohne fossile Energieträger oder die Einplanung von öffentlichen Grünflächen bedeuten. Andere Gemeinden im Umkreis sind hier schon mit gutem Beispiel vorangegangen. Dem sollten wir folgen. Die große Nachfrage nach Wohnraum kann nach aktuellem Stand nicht durch Neubau gedeckt werden, obwohl bereits große Baugebiete in den letzten Jahren in der Gemeinde ausgewiesen wurden. Die SPD-Fraktion befürwortet ein moderates Wachstum unserer Gemeinde. Die Ausweisung neuer Baugebiete muss deshalb immer in Zusammenhang mit der Leistungsfähigkeit unserer Infrastruktur betrachtet werden.